© Bill Braine
Amy Plum
Autor*in
Geboren wurde Amy Plum in Birmingham, Alabama. Schon bald lockten sie große Städte wie Paris oder London hinaus in die Welt. Eine Zeit lang arbeitete sie als Kunsthistorikerin in New York, bevor sie schließlich mit ihrem Ehemann ein großes Bauernhaus in der französischen Provinz bezog. Wann immer es die turbulenten Tage mit ihren beiden Kindern und ihrem Hund Ella erlauben, sitzt Amy Plum in dem kleinen alten Steinhäuschen in ihrem Garten und schreibt an ihren Romanen.
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Warum haben Sie Paris als Schauplatz gewählt?
Als ich 20 war, habe ich für fünf Jahre in Paris gelebt und die Stadt hat mich sehr geprägt. Ich verbinde mit ihr nicht nur Romantik: Für mich ist Paris der magischste Ort der Welt, denn die Luft sprüht nur so vor Zauberei. Jeder Zentimeter der Stadt ist voller Geschichte und es fühlt sich an als ob die Geister der verstorbenen Bewohner überall wären und sich ständig gegenseitig anrempeln, um Platz zu haben.
Gibt es einen besseren Schauplatz für ein junges Mädchen, das sich verliebt? Für antike, untote Monster, die jeden Tag inmitten von Menschen die Straßen entlang laufen? Oder für einen heroischen Kampf zwischen Gut und Böse? Paris hat alles, was ich für meine Geschichte gebraucht habe. Und natürlich ist es von Vorteil, dass ich die Stadt persönlich kenne.
Es gibt ja eine Vielzahl an übernatürlichen Wesen – warum haben Sie sich für Revenants entschieden?
Ich wollte meine eigene Mythologie entwickeln. Ich hatte keine Lust Regeln zu befolgen: Ich wollte unabhängig und ohne Einschränkungen meine eigene Mythologie kreieren.
Ich habe jedoch alle bestehenden Kreaturen in Betracht gezogen bevor ich zu der Entscheidung kam. Und eine nach der anderen habe ich sie von meiner Liste gestrichen bis nur noch "Götter" und "Zombies" übrig waren. Götter, weil sie mit der antiken Geschichte verbunden sind und Zombies, weil sie eine Verbindung zur jüngeren Geschichte haben. Ich wollte Kreaturen, die ihre eigene Geschichte haben, ihre eigene Vergangenheit, die sie zu dem gemacht hat, was sie jetzt sind.
So kam mir die Idee für "meine" Revenants. Zuerst hatte ich jedoch noch keine Bezeichnung für sie. Ich nannte sie Zombies in meinem ersten Entwurf, aber schnell merkte ich, dass das nicht passt.
Im Französischen hat der Begriff "revenant" die Bedeutung "ein Geist der zurückkommt". In der Vergangenheit wurde der Begriff "revenant" von Schriftstellern genutzt, um verschiedene Kreaturen zu beschreiben. Es scheint jedoch keine Übereinstimmung zu geben, was ein Revenant wirklich ist. Da ich mir schon eine komplexe Mythologie für meine Kreaturen ausgedacht hatte, entschied ich mich dazu, diesen Begriff zu verwenden und den Revenants die Rolle von historischen Kreaturen zu geben, die genauso alt und ehrwürdig sind wie Vampire, Zombies und Werwölfe.
Sie vermischen reale Geschichte und Kunst mit paranormalen Elementen und erschaffen so eine alternative Realität. Woher nehmen Sie diese fantastischen Ideen?
Ich habe Kunstgeschichte studiert und habe einen Masterabschluss in italienischer Malerei des Mittelalters, deswegen ist es ganz natürlich, dass ich Kunst und Geschichte in meine Erzählungen einbinde. "Von der Nacht verzaubert" ist mein erster Roman. Ich dachte, dass, wenn ich einige meiner Vorlieben im Buch einbringe, dass mein Enthusiasmus für Kunst, Geschichte und Paris beim Leser besser rüberkommen und die Geschichte glaubhafter machen würde.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eine solide Basis an Realität erhält, wenn die Vergangenheit meiner Charaktere auf historischen Fakten beruht.
Dies war eine der Möglichkeiten, meinen Fantasyroman zu schreiben und ihn auf einer tieferen Ebene glaubhafter zu machen. Ich nenne es "plausible Paranormale", weil ich hoffe, dass es so glaubhaft genug für meine Leser wird, und sie dann sogar so weit gehen können, sich diese Kreaturen auf der Straße neben sich vorzustellen.
Welcher der Charaktere ist Ihnen am sympathischsten und was ist der Grund dafür?
Ich war ganz dreist und habe meinen eigenen Charakter als Vorlage für Kate genommen. "Von der Nacht verzaubert" ist mein erster Roman und daher hat es mir sehr geholfen Anregungen aus der Realität einzubeziehen. Kates Reaktionen auf den Tod ihrer Eltern beruhen auf meinen eigenen Reaktionen auf den Tod meiner Mutter vor über einem Jahrzehnt. Die Szene mit Georgia im Leichenschauhaus ist mir genauso passiert.
Das lustige daran ist: Leser, die noch nicht mit dem Tod in Berührung gekommen sind, haben mir geschrieben, dass sie sich bei dieser Szene gedacht haben: "Oh Gott, ich wünschte sie würde Antidepressiva nehmen und darüber hinwegkommen." Aber diejenigen Leser, die ein Elternteil verloren haben, bestätigten mir, wie realistisch Kates Antwort ist und wie sehr sie ihre eigenen Erfahrungen widerspiegelt.
Mir ist Kate also am sympathischsten. Wir sind uns sehr ähnlich, außer dass Kate emotional stärker ist als ich es in ihrem Alter war.
Was sind Ihre Hobbies, wenn Sie mal gerade nicht schreiben?
Seit ich ein kleines Kind bin, ist lesen meine Lieblingsbeschäftigung. Beim Lesen in der Badewanne komme ich der vollkommenen Glückseligkeit so nah wie nie. Ich gehe auch gerne ins Kino oder in Museen, esse gerne gutes Essen, backe ausgefallene Geburtstagskuchen für meine Kinder oder sitze in Cafés und träume.
Haben Sie literarische Vorbilder?
Ich habe mal Madeleine l'Engle gestalkt. Mein Uniprofessor hatte mir immer erzählt, dass sie in eine bestimmte Bibliothek zum Arbeiten geht und dort habe ich sie auch gefunden. Sie hat mich großzügigerweise an ihrem Arbeitsplatz empfangen und sehr lange mit mir geredet.
Als Teenager habe ich die Inklings geliebt, vor allem C. S. Lewis, G. K. Chesterton, J. R. R. Tolkien, Charles Williams und Dorothy Sayers. Sie haben mir dabei geholfen, die Grundlagen für meine Geschichten und Mythen zu bilden.
Aber auch Mark Helprins magischer Realismus in seinem Buch "Wintermärchen" hatte einen großen Einfluss auf mich und meine Erwartungen daran, was ein großartiges Buch ausmacht.
Mein Lieblingsautor, der momentan auch Bücher veröffentlicht, ist Neil Gaiman.
Und zum Schluss noch die Frage: Können Sie uns schon verraten, worum es in Band 2 gehen wird?
In Band 2 wird mehr über die Revenants verraten. Außerdem wird Kate das Kämpfen lernen und neue Charaktere werden auftauchen. Kate und Vincent suchen nach einem Weg, der es ihm erlauben wird sein Versprechen, das er Kate gegeben hat, einzuhalten, ohne sich selbst oder anderen Leid zuzufügen.