13.06.2014
Gastbeitrag von his & her books
„Buchkauf: online, persönlich oder geht sogar beides?“Im zweiten Blogger-Gastbeitrag stellen sich Steffi und Kay von his-and-her-books.blogspot.de die Frage: Was macht eine gute Buchhandlung aus? Die beiden freuen sich auf einen Austausch in der Kommentarfunktion.
Unsere Premiere als Gastautoren bei Loewe und script5 betrifft ein Thema, das uns persönlich sehr am Herzen liegt – wie vermutlich all den Lesesüchtigen da draußen: die Buchhandlung.
Uns Bloggern wird ja oft nachgesagt, dass wir unseren Suchtnachschub nur noch bei den großen Online-Händlern kaufen würden. Aber ist das tatsächlich so?
Von uns ein klares NEIN!
Denn nichts geht über das Stöbern in der Buchhandlung, umringt von dem typischen Geruch nach Lesestoff, der sofort den Jagdinstinkt weckt. Allein für das Bestaunen der vielen Cover, und um vielleicht einen unbekannten Schatz zu entdecken, nehmen wir sogar ein paar Kilometer Fahrtweg in Kauf.
Doch was macht eine gute Buchhandlung aus?
Wir haben lange überlegt, was uns am Wichtigsten ist und Vergleiche angestellt, dabei sogar angeregt diskutiert.
Wie in jedem anderen Geschäft schätzen wir unaufdringliche Verkäufer, die dennoch zur Stelle sind, wenn man sie braucht und ihre Kompetenz bei Fragen beweisen können. Freundlichkeit, auch wenn man ohne Kauf die Buchhandlung verlässt, setzen wir hierbei voraus – so kommen wir garantiert wieder.
Ein kleiner Lesebereich wäre aus unserer Sicht wünschenswert, um einen besseren Eindruck vom empfohlenen Buch zu bekommen. Aber das geht natürlich auch im Stehen (wie in Bus und Bahn auch).
Doch wer – wenn auch nur kurz – in ein Buch hineinlesen will, wenn die Kinder dabei sind, weiß einen kleinen Spielbereich mit Kinderbüchern zum Blättern und Stöbern zu schätzen. Vielleicht finden eure Kinder ihr neues Lieblingsbuch, während ihr nach neuem Lesestoff sucht?
Wobei wir beim nächsten Punkt wären: Ganz wichtig für uns ist, dass aktuelle Neuerscheinungen aus verschiedenen Genres vorrätig sind – auch wenn wir immer wieder gerne von dem Angebot Gebrauch machen, das gewünschte Buch bis zum nächsten Tag zu bestellen. Soviel wir wissen (und wir haben viel Kontakt zu anderen Lesebegeisterten), wird dieser Service immer angeboten, aber viele sind sich dessen nicht bewusst, daher muss es einfach gesondert erwähnt werden.
Nun aber zum größten Vorteil unserer kleinen Buchhandlung vor Ort: auch hier gibt es einen Online-Shop, der die Leistungen der namhaften Online-Händler bei weitem übersteigt. Denn wir bestellen – wie vor Ort – bis 17.30 Uhr online, und die Lieferung erreicht uns im Normalfall am nächsten Tag. Genauso versandkostenfrei und ohne zusätzliche Gebühren für diesen Premium-Service.
Mittlerweile haben sehr viele Lokalbuchhandlungen einen solchen Shop – fragt einfach mal bei euch nach.
Zusammengefasst kann man sagen: Wir stöbern am liebsten bei unserem „kleinen“ Buchhändler um die Ecke, sind den Großstadtbuchhandlungen nicht abgeneigt und verzichten auch nicht auf eine Bestellung beim großen Online-Händler.
Aber am schwersten zu tragen haben wir nach unseren Raubzügen bei der Buchhandlung unseres Vertrauens – ganz gleich ob persönlich oder online.
Was macht für euch eine gute Buchhandlung aus? Wie bezieht ihr eure Bücher – online, persönlich, oder vielleicht sogar beides?
Wir sind auf eure Meinungen gespannt!
Liebe Grüße
Steffi und Kay
his-and-her-books.blogspot.de
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Kommentare 5
13.06.2014, 08:37 Uhr
SaCre
Guten Morgen! Ein toller Gastbeitrag! Ich kann euch da in allen Punkten zustimmen. Das, was ihr genannt habt, ist auch für uns wichtig. Unsere Lieblingsbuchhandlung ist wirklich klein. Aber von den neusten Büchern, egal aus welchem Genre, ist immer etwas da. Es gibt einen kleinen Sitzbereich und die Mitarbeiter dort sind unaufdringlich, aber hilfsbereit. Sollten die ein Buch mal nicht haben, bestellen die mir das über Nacht und ich hole es da ab. Den Online Shop habe ich dort auch schon oft genutzt - funktioniert schnell und zuverlässig. Ich hoffe, dass viele Buchhändler euren Beitrag lesen und hier vielleicht die eine oder andere Idee finden, was sie möglicherweise verbessern könnten. Ich werde euren Beitrag auch noch auf der Pinnwand unserer "Bücher Schwalbe" teilen - und auf unserer FB Seite. Danke an His & Her Books und an den Loewe Verlag für diesen Beitrag! Herzliche Grüße, SaCre von den Bookwives
13.06.2014, 11:24 Uhr
his-and-her-books
Vielen Dank, liebe SaCre. Wir haben lange hin und her überlegt, worauf es uns persönlich ankommt. Aber da geht es uns wohl wie euch und wir haben Glück mit der lokalen Buchhandlung vor Ort. Deshalb verlinken wir bei jeder Rezension auch zum dortigen Online-Shop :-) Liebe Grüße Steffi
13.06.2014, 21:18 Uhr
SaCre
Genau deswegen tun wir das auch. Wie schön, dass wir unsere Buchhandlungen haben! :) SaCre
13.06.2014, 13:59 Uhr
Chris (booknerds.de)
Ich persönlich beziehe meine Bücher praktisch nie online - gelegentlich mal second hand über booklooker oder ebay, aber ansonsten werden die Bücher in Buchhandlungen gekauft und bestellt. Okay, durch meine Schreiberei frage ich auch viel direkt bei Verlagen an (Rezensionsexemplare), aber ich muss sagen: Riesen wie amazon (und nicht nur die) gehören von echten Büchernarren boykottiert, und zwar konsequent. Jedes Buch kann auch über den stationären Buchhandel problemlos bestellt werden und ist genau so schnell da - und bei vielen kann man auch online bestellen und die Bücher portofrei nach Hause geliefert bekommen. Wer etwas anderes behauptet, redet schlichtweg Käse. Aber zum Thema: Ein Lesebereich wäre schon mal das A und O, vor allem aber auch ein breites Sortiment und der Mut zu Titeln jenseits der Bestsellerlisten, gerne auch kleinere Verlage. Vor allem aber sollten auch die Mitarbeiter wissen, wovon sie reden (oder eben auch zugeben können, dass sie sich in etwas nicht auskennen). Präsentiertische nerven mich eher. Ich bin eher jemand, der mit schräggelegtem Kopf die Regale entlangwandert oder nach unten auf die kniehohe Auslage schaut. Leider schließen auch hier in Nordhessen die Buchhandlungen Stück für Stück. Ich muss zugeben, dass ich mich im Thalia in Baunatal (bei Kassel) sehr gut aufgehoben fühle, da gibt es zwei supernette, hilfsbereite und genretechnisch auch ähnlich interessierte Mitarbeiter - doch Thalia ist eben auch eine Kette (unter dessen Dach auch die Parfümerie Douglas und Juwelier Christ sind), von daher bin ich da immer zwiegespalten. Die Buchhandlungen in Kassel kann ich nur schwer erreichen und eine hat mich sehr enttäuscht, als ich dort arbeiten wollte - da hab ich mich hinsichtlich Bezahlung (die Buchhandlung läuft exzellent!) etwas verarscht gefühlt. Dann gibt es noch eine etwas ortsnähere Buchhandlung, die leider sehr einseitig ist, eine andere, die sich verkleinert hat und nur noch auf Standards zurückgreift (die Hälfte des Ladens wird nun von Wein und Pasta befüllt), und zwei in einem anderen näheren Ort sind durchaus noch sehr oldschool, und denen versuche ich momentan klar zu machen, dass sie sich durch Versandhandel durchaus noch ein paar Euro zusätzlich verdienen können.
13.06.2014, 18:45 Uhr
Steffi his-and-her-books
Hi Chris, ich denke, ein zu breites Angebot wird bei den "Kleinen" um die Ecke nicht in dem Maße möglich sein, oder? Aber ich habe auch lieber von jedem Exemplar nur eins vor Ort, anstelle beeindruckender Bücherstapel von ein und demselben Werk. Als Ausgleich gibt's umso mehr zu entdecken. :-) "Unbekanntes" finde ich hauptsächlich über Blogs und bestelle es dann einfach in der Buchhandlung :-) Aber ich denke, hier unterscheiden sich Vielleser wie wir, die sich mit Neuerscheinungen und Rezensionen auseinandersetzen, von den "normalen" Lesern, die - ohne es abfällig klingen zu lassen - von einem groß aufgebauten Tisch mit passendem Banner usw. beeindruckt sind und (leider) die Qualität daran messen. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende! Steffi