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Englisch für Halbvampire – Jacob, der Englisch-Nachhilfelehrer von Silvania ist zu Gast!
Vorhang beziehungsweise Sargdeckel auf zu einer neuen Ausgabe vom „Talk mit Biss“! Mein Studiogast und ich werden uns heute der äußerst schwierigen Herausforderung stellen, die knisternde Spannung des Fernsehduells der beiden Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl zu überbieten. Dazu begrüße ich meinen Gast aber erst einmal herzlich. In den nunmehr fünf Bänden der Vampirschwestern ist er bereits von der Rolltreppenbekanntschaft von Silvania Tepes zu ihrem Englisch-Nachhilfelehrer aufgestiegen. Welcome to „talk with 1 Mio Gigabyte“, Jacob!
F.Gehm: Jacob, was hast du gedacht, als du Silvania und Daka Tepes zum ersten Mal auf der Rolltreppe begegnet bist?
Jacob: Erst mal hab ich nur geguckt. Dann hat sich ganz langsam eine Blase in meinem Kopf geformt. Und darin ist dann ein ganz großes Fragezeichen aufgetaucht. Als Silvania sich auf den Handlauf der Rolltreppe gesetzt hat, hat das Fragezeichen knallrot geblinkt.
F.Gehm: Du warst also … beeindruckt?
Jacob: (wiegt den Kopf) Ich glaube, das trifft es nicht ganz. Im Englischen gibt es ein Wort, dass passender ist: flabbergasted.
F.Gehm: One moment, please! (geht zu einem Regal, nimmt ein Wörterbuch heraus, leckt kurz den Zeigefinger an und blättert darin). Ah ja, hier haben wir es:
flabbergasted [`flæbəga:sted] verblüfft; baff sein; entgeistert; geplättet; Bauklötze staunen; aus allen Wolken fallen; geschockt sein; es haut einen um
F.Gehm: Ein tolles Wort.
Jacob: Mir gefällt es auch.
F.Gehm: Hast du noch andere englische Lieblingswörter?
Jacob: Klar doch. Ich mag: caterpillar; bellybutton; butterball; giggle; cookies; bubble; hippopotamus; nutcase und upsy-daisy.
F.Gehm: Du gibst Silvania schon seit ein paar Wochen Nachhilfe in Englisch. Macht sie Fortschritte?
Jacob: Silvanias Englisch ist gar nicht so schlecht. Aber bei der Nachhilfe ist sie immer etwas unkonzentriert. Ich ehrlich gesagt auch.
F.Gehm: Wegen Silvania?
Jacob: Nicht nur. Auch wegen ihrer Schwester, die manchmal an einer Leine an der Zimmerdecke hängt, und wegen ihrem Cousin, aus dessen Mund ein Mäuseschwanz baumelt, und wegen ihrem Vater, der seine nackten Füße in ein Katzenklo voller Erde stellt und wegen ihrem Onkel, der mich an den Fußgelenken packen und kopfüber ausschütteln wollte.
F.Gehm: Ja, das … kann einen durchaus etwas ablenken. Hast du schon Oma Zezci kennen gelernt?
Jacob: (schüttelt den Kopf und sieht F.Gehm ängstlich an) Ist die noch schlimmer?
F.Gehm: Ich kenne die Dame leider selbst noch nicht. Aber sie ist sehr reisefreudig. Vor zwei Wochen kam eine Postkarte aus dem Land der Morgenstille, aus Korea (Charlotte und Tine – zensatoi futzi!). Heute kam wieder eine Karte:
Oma Zezci schreibt:
Boi motra, ihr flügellosen Zweibeiner! Das sportliche (und sportmedizinische) Ereignis, an dem ich hier gut verstaut in einer Plastikflasche teilnehme, ist schon längst vorbei, aber es war zu erwarten, dass ich erst weit abgeschlagen nach dem Hauptfeld ins Ziel komme. So ist das Leben!; wie die Menschen hier des Öfteren in ihrer Landessprache seufzen (die wie Käsefondue mit einem Schuss Himbeerblutgeist klingt). Aber jetzt muss ich los, den Glöckner einer alten Kathedrale treffen und dem kleinen Präsidenten das Kopfhaar kraulen, während wir zur wehenden Landesflagge stramm stehen. Deren Farben bedeuten übrigens Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit - und was ist mit der Blutsschwesternheit? Wundert sich …
Oma Zezci, oh la la li
Jacob: Eins kann ich mit Sicherheit sagen: Aus Großbritannien kommt diese Karte nicht.
F.Gehm: Vielleicht findet ja der ein oder andere Leser heraus, wo Oma Zezci zu tief in die Plastikflasche geguckt hat. Bis dahin: Azdio!
Den nächsten Talk mit Biss gibt es am 29. September. Dann wissen wir nicht nur, wer die Bundestagswahl gewonnen hat, sondern auch (und viel wichtiger), wer der nächste Studiogast ist.
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