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Aktuell im Studio: Oma Rose

Wie ist es einen Vampir zum Schwiegersohn zu haben? Oma Rose erzählt es euch ...
Willkommen zum Talk mit Biss am letzten Augusttag des Jahres. Eigentlich wollte ich mir eine Fledermaus ins Studio einladen, aber da (wir ihr sicher wisst) am Wochenende die EUROPÄISCHE FLEDERMAUSNACHT war, waren sie alle noch zu erschöpft. Jetzt müssen sie erst mal ordentlich abhängen. Ich habe Glück, dass das Bindburger Kunstpalais immer montags geschlossen ist und die Museumsführerin für mich Zeit hat. Wenn sie nicht gerade Besucher in die Welt der Kunst einweiht oder ihren Mann zu Fußballspielen begleitet, ist sie am liebsten für ihre Enkelinnen da: Rose Wagenzink, die Oma der Vampirschwestern. 
 
F. Gehm: Herzlich Willkommen! Was läuft denn gerade für eine Ausstellung im Kunstpalais?
Oma Rose: Eine Lampenausstellung. Lampen aus allen Jahrhunderten, allen Stilrichtungen, allen Erleuchtungsgraden. Wir haben Hängeleuchten, Deckenleuchten, Stehleuchten, Kronleuchter und die Notbeleuchtung. Die gefällt mir persönlich am besten. Diese kantigen Formen, dieser weiße Pfeil auf dem kühlen, grünen Hintergrund. Und die unheimliche Dynamik in der abgebildeten Figur. Einfach nur sehr gelungen.


F. Gehm: (schielt auf die Notbeleuchtung im Studio und nickt zögernd) Frau Wagenzink, Sie sind sicher überglücklich, dass ihre Tochter und ihre Enkelinnen jetzt nach Bindburg gezogen sind und sie in einer Stadt leben.
Oma Rose: Selbstverständlich. Allerdings habe ich auch ein wenig Angst um sie. Mitten in einer deutschen Großstadt. Ganz alleine unter Menschen.
F. Gehm: Ihr Papa, Mihai Tepes, ist ja auch noch hier.
Oma Rose: Ehrlich gesagt: Das macht mir noch mehr Angst.
F. Gehm: Im Gegensatz zu ihrem Mann wissen Sie, dass Ihre Tochter einen Vampir geheiratet hat. Wie war das damals, als Sie davon erfuhren, dass Ihr Schwiegersohn … ein wenig anders ist?
Oma Rose: Als Elvira mir sagte, sie hätte sich in einen Vampir verliebt, machte ich mir natürlich Sorgen. Nicht wegen des Vampirs, sondern wegen Elvira (macht mit dem Zeigefinger kreisförmige Bewegungen an der Schläfe).
F. Gehm: Sie glaubten ihr nicht und meinten, Ihre Tochter hätte den Verstand verloren?
Oma Rose: Angenommen, Sie hätten eine Tochter. Angenommen, sie würde ihnen mitteilen, sie hätte sich in den Nikolaus verliebt. Was würden Sie denn meinen?
F. Gehm: Das käme auf das Alter meiner Tochter an. Und auf die Jahreszeit.
Oma Rose: Elvira war auf jeden Fall alt genug, um zu wissen, dass es Vampire nicht gibt. Dachte ich.
F. Gehm: Doch dann trafen Sie Mihai Tepes und Ihre Meinung änderte sich?
Oma Rose: Nicht nur meine Meinung, mein ganzes Leben. Ich merkte sofort, dass Mihai sich von der Masse abhob. Und zwar einige Meter. Das Blutgeschlürfe, die Eckzähne, seine Allergie gegen Knoblauch und die Heimaterde hätten mich nicht überzeugt, aber als er mich Huckepack nahm und einen Spazierflug mit mir machte, gab es keinen Zweifel mehr: Ich hatte einen Vampir als Schwiegersohn.
F. Gehm: Haben Sie Angst, ihr Schwiegersohn oder ihre Enkelinnen könnten Sie beißen?
Oma Rose: Bei Silvania und Daka nicht. Aber bei Mihai, da schon. Bitte, verraten Sie es ihm nicht, aber ich lege immer eine besonders breite Kette um, wenn wir uns treffen und habe zur Sicherheit Knoblauchkapseln in der Handtasche. Er ist wirklich ein sehr charmanter, weltgewandter Mann, ich meine, Vampir. Aber er ist auch sehr temperamentvoll und sein Blut gerät leicht in Wallung.
F. Gehm: Haben Sie jemals Mihais Mutter kennen gelernt?
Oma Rose: Zezci ist eine ganz reizende Person. Sehr unterhaltsam. Sehr direkt. Und sehr bissig. Deshalb musste sie bei unserem Kennenlernen leider einen Beißkorb tragen. Übrigens habe ich letzte Woche eine Postkarte von ihr aus England bekommen.
F. Gehm: Ich auch! Und es ist bereits eine neue Karte mit der Fledermauspost gekommen (toll, dass die Fledermäuse es trotz der Europäischen Fledermausnacht geschafft haben).
 
 
Oma Zezci schreibt:
Boi motra, ihr Kellerlurche! Grüße aus einem Land, in dem es morgens immer still ist, was mir hervorragend passt, da ich dann zu Bett gehe. Als ungeeignet zur Tagruhe stellten sich die Töpfe heraus, in denen hier Kimchi, eine Art Gemüsemus, aufbewahrt wird. Denn das Gemüse wird mit Knoblauch eingelegt. W-i-d-e-r-l-i-c-h! Und lebensgefährlich. Das Land ist sehr bergig und grenzt an drei Meere. Eins davon ist sogar gelb. Und wenn ihr in Deutschland den Tag der Einheit feiert, wird hier der Tag des offenen Himmelstors gefeiert. Leider bin ich da schon weg, obwohl ich gerne mal zu diesem Tor geflogen wäre, wenn es nun schon mal offen steht …
Haltet die Zähne steif!
Tirirli, Oma Zezci
 
Oma Rose: Wenn ich in Rente bin, fliege ich auch so durch die Welt.
F. Gehm: Vielleicht zusammen mit Oma Zezci?
Oma Rose: Aber nur, wenn ich zur Sicherheit einen Fallschirm anlege und sie einen Beißkorb.
F. Gehm: Das klingt nach einer traumhaften Reisegruppe. Da wünsche ich jetzt schon mal: Guten Flug!
 
Link zur Europäischen Fledermausnacht:
  
Den nächsten Talk mit Biss gibt es am 14. September. Der Deckel des Kimchi-Topfes wird gelüftet und ich begrüße einen neuen Gast im Studio.

Kommentare

von charlotte geschrieben am 10.09.2009 14:09
hey!
ich glaube auch das oma zesci in korea ist. der blog ist total lustig, mach weiter so.
LG :)
charlotte

von Katja geschrieben am 04.09.2009 11:16
Hey Franziska, jetzt lass ich auch mal einen Gruß hier! Nicht nur an dich, sondern auch an Daka und Silvania sowie an Dominik, Yvonne und Jeannette :-) Tirili aus München, Katja

von Tine geschrieben am 04.09.2009 11:00
huhu franziska!
hab heute den blog neu entdeckt, voll witzig! besonders das mit der notbeleuchtung! haha.
ich glaub ich hab rausgefunden, wo oma zezci ist: in korea! stimmts?
grüße tine

von Rosalie geschrieben am 03.09.2009 16:57
Hallo Franziska, Dein blog ist toll. nur diesmal komme ich nicht drauf, wo oma zezci unterwegs ist. Gibt es vielleicht noch einen Tipp?
azdio! Rosalie

von julia geschrieben am 02.09.2009 14:21
Hallo, ich mag den Talk mit Biss, das ist immer super lustig. Freue mich schon auf den nächsten!!! Lg, julia

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Die Autorin

Die Vampirschwestern