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Aktuell im Studio: Vlad Tepes

Franziska Gehm in Gefahr: der bissige Onkel der Vampirschwestern ist zu Gast!
Willkommen zum ersten Talk mit Biss im Monat August. So, wie sich vielleicht einige von euch gerade in die Lüfte schwingen um zu einem Urlaubsort zu fliegen oder bereits wieder auf der Heimreise nach Deutschland sind, hat auch unser aktueller Studiogast weder Kosten noch Höhenmeter gescheut, um zu mir ins Studio zu kommen. Vermutlich haben ihn ein paar von euch beim Blick aus dem Flugzeugfenster sogar gesehen – wie er mit wehender Lockenpracht und beschlagenem Monokel von Transsilvanien gen Deutschland flog. Die Rede ist von keinem Unbissigeren als Vlad Tepes, Onkel der Vampirschwestern.
 
 
 
F.Gehm: Willkommen in Deutschland, willkommen im Studio, Vlad Tepes! Wie war der Flug?
Vlad Tepes: Alles in allem boibine. Nur über dem Balaton gab es einige Turbulenzen und kurz vor Wien bin ich mit einem Schnitzel zusammengestoßen.
F.Gehm: Ein fliegendes Schnitzel?
Vlad Tepes: Schnitzel können sehr aerodynamisch sein. Je nachdem, wie gut sie geklopft sind. Wenn die einmal in die Umlaufbahn geraten, halten sie sich lange dort.
F.Gehm: Herr Tepes, Sie sind 249 Jahre älter als ihr Bruder Mihai. Wie finden Sie es, dass ihr jüngerer Bruder einen Menschen geheiratet hat?
Vlad Tepes: Nun ja, ich gebe zu, dass ich mir zunächst eine andere Partnerin für ihn vorgestellt hatte. Eine etwas bissigere, ältere, modrigere.
F.Gehm: Hatten Sie konkret jemanden im Auge?
Vlad Tepes: Die ranzige Roika wäre was gewesen. Sie ist die Bedienung in unserer Stammgruftstätte (Vlad Tepes schnalzt mit der Zunge und sieht einen Moment gedankenverloren geradeaus). Als Mihai mir erzählte, dass er sich in eine Frau, in einen Menschen, verliebt hatte, wollte ich ihn sofort zu Dr. Liviu Chivu schicken. Ich dachte, das könnte man irgendwie behandeln. Aber dann lernte ich Elvira kennen. Da wusste ich: Da kann man nichts behandeln.
F.Gehm: Sie sind also mit Ihrer menschlichen Schwägerin zufrieden?
Vlad Tepes: Elvira ist wunderbar. Für einen Menschen.
F.Gehm: Als ihr Bruder und seine Frau noch in Transsilvanien wohnten, mussten Sie sich da nicht sehr zusammenreißen, dass Sie Ihre Schwägerin nicht mal ansaugten? Nur ein kleines Tröpfchen?
Vlad Tepes: Wie Sie ja vielleicht wissen, bin ich Ha-Chi-Kämpfer. Als Meister dieser Sportart habe ich mir ein hohes Maß an Selbstbeherrschung antrainiert. Ich werde nicht schwach, nur, weil ein paar Zentimeter von mir entfernt eine menschliche Ader pulsiert, prall gefüllt mit dem köstlichsten, warmen, frischen Blut (starrt auf F.Gehms Halsschlagader und fährt sich über den rechten Mundwinkel, aus dem ein Speicheltropfen rinnt). Offene Wunden sollte ein vernünftiger Mensch in meiner Nähe allerdings besser vermeiden.
F.Gehm: (schlägt den Kragen ihrer Bluse hoch) Sehen wir uns doch zur Beruhigung lieber eine idyllische Postkarte an. Oma Zezci ist mal wieder unterwegs. Vom Strand in Ägypten reiste sie direkt nach …
 
 
 
Oma Zezci schreibt:
Boi motra, ihr Sarglarven und Blutasseln! Hier ist der Himmel heute so herrlich bewölkt, dass ich meine modische Sonnenbrille getrost auf den Steinhaufen legen kann, unter dem ich gerade diese Karte schreibe. Ich befinde mich in einem Land, das zwischen dem Atlantik und Pazifik liegt. Es ist fast so groß wie ganz Europa. Da aber nicht so viele Menschen hier leben, gibt es noch genügend Platz für Braunbären, Schwarzbären und Eisbären. Ein paar der Menschen, die aus diesem Land stammen, sind sogar berühmt, z.B. Avril Lavigne, Jim Carrey oder Joy Fielding. Die Bären sind weniger berühmt.   
Tirili, Oma Zezci

F.Gehm: Herr Tepes, Ihre Frau hatte es bei ihrem Besuch hier bei mir im Studio schon angesprochen: Sie sind Mitglied des Blutigen Einheitsflügels und haben als solcher weltumfassende Pläne.
Vlad Tepes: GUMOX! Lesen Sie Ihre eigenen Bücher eigentlich nie gründlich? Ich bin nicht Mitglied, sondern Kandidat des Blutigen Einheitsflügels und wurde bereits zum fünften Mal in den Stadtrat von Bistrien gewählt.
F.Gehm: Das ist natürlich etwas ganz anderes.
Vlad Tepes: Sie werden verstehen, dass ich hier nicht öffentlich vor den Augen und Ohren der Menschheit über die weltweite Vampirrevolution reden kann. Nur so viel sei gesagt: Die Arbeit im Untergrund geht voran, die Stimmung an der blutigen Basis könnte besser nicht sein und die internationalen Bissigen Brigaden formieren sich bereits. Leider stockt die Revolution immer etwas, sobald einer unserer zahlreichen Sympathisanten ein Fass Frischblut spendet.
F.Gehm: (verscheucht eine Mücke und kratzt sich am Arm) Gibt es so etwas wie ein Spendenkonto?
Vlad Tepes: Nun ja, Konto würde … (er starrt auf F.Gehms Arm) Haben Sie da einen Mückenstich aufgekratzt?
F.Gehm: Äh … was? Wo? Nein.
Vlad Tepes: (hebt vom Studiosessel ab und schwebt mit tropfenden Eckzähnen über F.Gehm) Da blutet doch was! Ich sehe es genau! Oh, dieser Duft! Ich habe Sie gewarnt: Keine offenen Wunden in meiner Nähe! (er stürzt sich auf F.Gehm, die in letzter Sekunde aus dem Sessel springt)
F.Gehm: HIIIILLLFFEEEEEE!
 
(F.Gehm rennt aus dem Studio. Vlad Tepes fliegt hinterher)
 
Sollte die Autorin des Blogs es schaffen, den Fängen des Kandidaten des Blutigen Einheitsflügels zu entkommen, gibt es am 18.08.09 den nächsten Blog.

Kommentare

von Darkaria geschrieben am 21.07.2012 21:09
Vlad du bist ja äger als Mihai der ist kein Ha-Chi-Kämpfer und hält es auch aus.Frau gehm ich hoffe sie konnten sich retten

von Nadine geschrieben am 04.06.2012 22:42
Von wegen Ha-Chi Kämpfer mit Selbstbeherrschung!Darum würde ich immer ne Flasche Blut oder Knoblauch dabei haben!

von Lena geschrieben am 15.06.2011 12:44
Vlad ist ja total schlimm ich hoffe nicht das ich so eine Erfahrung auch mache

von Marie geschrieben am 10.10.2010 18:43
Liebe Frau Gehm, ich hoffe das sie sich retten konnten. Das,hier geht an Vlad, du bist schlimmer als Mihai!!!

von jessica geschrieben am 15.07.2010 13:16
vlad ist sooo.. was von witzig naja ich mag daka mehr

von katja geschrieben am 06.08.2009 15:08
Liebe Frau Gehm, ich hoffe sehr, sie konnten sich retetn und schreiben bald den nächsten Blog! Ist Oma Zezci in Kanada?
Bissige Grüsse, Ihre Leserin Katja

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Die Autorin

Die Vampirschwestern