Nach drei Monaten Talk mit Biss ist es erstmals soweit: Daka hängt bei Franziska Gehm ab!
Vorhang auf und Blog on zum nächsten Talk mit Biss! Ich bin sicher, über meinen heutigen Gast wird sich nicht nur Daria freuen. Denn endlich hat sie es zu mir ins Studio geschafft – die einzige, bissige, Fliegen zuschelnde, Tauben hassende, fliegende, flopsende, frisch dentikürte Loopingkönigin… DAKARIA TEPES! Oder besser: DAKA.
F.Gehm: (verdreht den Kopf und schielt zur Deckenlampe, die quietscht und wackelt, da Daka an ihr baumelt) Herzlich willkommen im Studio, Daka. Möchtest du nicht lieber runter kommen? Hier wäre ein Sessel für dich frei.
Daka: Datiboi, Chefin. Aber ich hänge lieber hier oben ab. Da wird mein Kopf besser durchblutet, ich kann clevere Antworten geben und dabei die Arme baumeln lassen.
F.Gehm: Verstehe. Machst du das in der Schule auch so?
Daka: In meiner alten Schule in Transsilvanien schon. Am liebsten habe ich immer in der letzten Reihe mit Aburo abgehangen. Aber weil wir zu viel gequatscht haben, wurde ich umgehangen in die erste Reihe.
F.Gehm: Und wie ist es in Deutschland in der Schule?
Daka: Da kann man eigentlich gar nicht richtig abhängen. In der Pause gehe ich manchmal in die Sporthalle, hänge mich an den Stufenbarren und mache ein Nickerchen. Ich habe das auch mal am Türrahmen vom Lehrerzimmer versucht, aber Silvania und Helene haben mich sofort wieder runtergezogen. Dabei ist Abhängen nach den sieben radikalen Regeln, die meine Mutter aufgestellt hat, gar nicht verboten.
F.Gehm: Fällt es dir schwer, dich an diese Regeln zu halten?
Daka: Regeln sind echt Fumpfs. Ich weiß auch nicht, bei mir ist das immer so: Wenn jemand eine Regel aufstellt und mir etwas verbietet, komme ich erst mal auf die Idee, genau das zu machen. Also eigentlich ist derjenige, der die Regel aufstellt, daran Schuld, wenn ich Mist verzapfe.
F.Gehm: Logisch.
Daka: Moment. Hier zwickt was. (kratzt sich am Bauch und zieht etwas aus dem Pulli) Ach. Das hätte ich beinahe vergessen. Am Fahrradständer unten vor dem Studio hing eine Fledermaus. Hat geschnarcht wie ein Superschwergewichtboxer. Auf ihrem Bauch lag diese Postkarte.
F.Gehm: (nimmt Daka die Postkarte ab und mustert sie) Aha. Oma Zezci scheint wieder unterwegs zu sein und hat Australien verlassen – denn von dort kam die letzte Postkarte. Karlheinz und Isa hatten es zahnscharf erkannt. Und wo steckt sie jetzt? (Oma Zezci, nicht Isa)
Oma Zezci schreibt:
Hoi Boi ihr Modermäuse und Flederrüben! In diesem kleinen Häuschen suche ich Zuflucht vor Sonne, Mosquitos und hüftschwingenden Menschen. Natürlich erst, nachdem ich zuvor mit Chico und Gilberto zum Bossa Nova, Samba und Axé eine flotte Sohle aufs Parkett bzw. den Sandstrand gelegt habe. Meine Füße qualmen jetzt noch. Am besten, ich flopste mich nach Einbruch der Dunkelheit zum Strand von Ipenema und suche mir einen einsamen Vampir, der mir die Füße massiert, während ich einen Batida de Carneval schlürfe. Natürlich mit einem Schuss Blut …Schnappobyx und Tirili,
Oma Zezci
Daka: Cool. Wenn ich mal 25.445 Jahre alt bin wie meine Oma, möchte ich auch so durch die Welt fliegen und flopsen.
F.Gehm: Aber du bist ein Halbvampir, kein Vampir. Mit 25.445 Jahren bist du wahrscheinlich tot.
Daka: Stimmt. Das könnte ein Problem sein.
F.Gehm: Daka, könntest du dir eigentlich vorstellen, später einmal mit einem Menschen zusammen zu leben?
Daka: Wie? Zusammen leben? Wie in einer WG?
F.Gehm: Nein, ich meine, wie in einer Ehe.
Daka: EHE? So mit Ring, Knutschen, Kindern und Lottospielen? Nee, das geht ja so was von gar nicht.
F.Gehm: Du willst also einfach dein Leben lang alleine durch die Welt fliegen und flopsen?
Daka: Das hab ich nicht gesagt. Zunächst einmal fliege und flopse ich mit meiner Schwester, meinem Papa und meiner Mama. Also, sie ist natürlich nur passive Beifliegerin. Dann fliege und flospe ich mit meinen Freunden, mit Helene und Ludo. Und dann vielleicht mal ganz viel später wenn es echt gar nicht anders geht und es sich nicht vermeiden lässt mit einem Flopspartner meiner Wahl. Am besten einem, der wie der Sänger von Krypton Krax aussieht und nach Blutwurst riecht.
F.Gehm: Da du gerade deine transsilvanische Lieblingsband erwähnst: Warum waren Krypton Krax eigentlich noch nie auf Deutschlandtournee?
Daka: Schätze, sie haben Angst.
F.Gehm: Vor den Auftritten im Ausland?
Daka: Gumox. Das sind doch nicht nur Vollblutmusiker, sondern auch Vollblutvampire. Die haben Angst vorm Scheinwerferlicht, vor den vielen leckeren Fans, vor allem die mit Blutgruppe AB, vorm Stageflopsing und dem Bad in der Menge und dessen Folgen. Ich will mal so sagen: Nach einer Deutschlandtournee hätte Krypton Krax in Deutschland keine Fans mehr. Außer mich natürlich.
F.Gehm: Sehr schade. Ich hätte die Jungs … ich meine, die Vampire, wirklich gerne mal gesehen.
Daka: Ich kann als Entschädigung ja zum Abschluss den aktuellen Hit von Krypton Krax singen.
F.Gehm: Bitte!
Daka: (hängt sich eine Luftgitarre um, haut in die Luftseiten, streckt die lila Zunge heraus und singt lautstark) Onu, zoi, trosch, boi schlappo noku mosch, boi, boi boi!
Daka, F.Gehm und die Deckenlampe wippen im Takt (die Nachbarn auch) …
Den nächsten Talk mit Biss gibt’s am 22.06.09. Ein neuer Gast wird im Studiosessel Platz nehmen (oder an der Deckenlampe) und wir holen Oma Zezci vom Strand in … ab.
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