Boi venti zum „Talk mit Biss“ im Februar!
Das neue Jahr ist nun schon einen Monat alt und vielleicht habt ihr eure guten Vorsätze bereits verwirklicht – Sarah ist eine berühmte Schauspielerin (tippelt gerade bei der Berlinale über den roten Teppich) und Iris und Julywingan können fließend auf englisch Kopfrechnen. Komisch eigentlich, dass sich keiner vorgenommen hat, sein Vampwanisch zu verbessern. Dabei ist das sicher die Weltsprache der Zukunft.
Im Studio ist heute bei mir Ludo Schwarzer, der hellsichtige Freund der Vampirschwestern und Geisterflüsterer. Er ist bekennender Faschings-Muffel und hat sich vor den Jecken ins Studio geflüchtet.
F.Gehm: Ludo, hat es eigentlich einen bestimmten Grund, warum du Fasching nicht magst?
Ludo: Meine Mutter hat mich, als ich fünf war, mal als gelber Sack verkleidet. Seitdem hasse ich Fasching.
F.Gehm: Verstehe. Dann wechseln wir lieber das Thema. Deiner Hellsichtigkeit und deinem guten Draht zu Geistern verdanken Silvania, Daka und Helene sehr viel – du hast sie bestimmt mehr als einmal gerettet.
Ludo: Schon. Aber ohne die drei hätte ich auch öfters ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt. Zum Beispiel, als die Transgiganten mich entführt hatten. Da hatte ich echt Schiss.
F.Gehm: Hast du nicht vorausgesehen, dass deine drei Freundinnen dich retten?
Ludo: Nö. Ich sehe ja nicht alles voraus. Wäre auch ziemlich langweilig, oder?
F.Gehm: Wie fühlt man sich eigentlich als Junge, der gleich drei Freundinnen hat?
Ludo: Also ich fühlte mich gut. Zensatoi futzi, wie die Vampirschwestern sagen würden.
F.Gehm: Fehlt dir gar kein bester Kumpel?
Ludo: Ich habe doch einen Bruder und einen Opa, das reicht.
F.Gehm: Jetzt mal ganz unter uns – welche von deinen drei Freundinnen, Helene, Silvania oder Daka, steht dir besonders nahe oder hast du besonders gern?
Ludo: (zupft sich an den Haarspitzen und wird etwas rot im Gesicht) Ich mag alle drei. Sonst wären sie ja nicht alle drei meine Freundinnen. Und an jeder mag ich etwas anderes besonders. Helene ist immer zum Abenteuer bereit – vor allem, wenn es auf einem Friedhof stattfindet. Silvania hat ein großes Herz und ist viel mutiger, als sie selber weiß. Und mit Daka kann man die verrücktesten Sachen anstellen und den längsten Lachkrampf der Welt kriegen. Aber man kann mit ihr auch ganz still auf dem Rathausdach sitzen und sich bei einer Sternschnuppe etwas ins Ohr flüstern.
F.Gehm: Das klingt wirklich nach drei sehr guten Freundinnen. Ich habe endlich wieder Post von einer sehr guten Freundin bekommen. Oma Zezci hat sich im neuen Jahr mit dieser Karte zurückgemeldet:
Hoi boi, ihr tiefgefrorenen Blutkonserven auf zwei Beinen! Ich sitze, gut geschützt vor Schneefall, in diesem roten Kiosk in der Hauptstadt einer Exklave (das ist ein Teil, der vom Rest des Landes abgetrennt ist) mit Blick auf die Ostsee. Früher, als die Stadt noch nach einem leckeren Klopsgericht benannt war (oder hießen die Klöpse wie die Stadt? Egal), da lebte jedenfalls der Philosoph Kant hier. Das Land, zu dem diese Stadt gehört, besteht aus vielen Staaten, die von Europa bis nach Asien reichen. In Tundra, Taiga und Steppe stromert so mancher gut durchbluteter Leckerbissen herum. Die berühmte Hexe Baba Jaga, die in einer Hütte auf Hühnerbeinen wohnt, habe ich leider noch nicht getroffen. Dabei hätte ich gerne mit ihr eine Soljanka geschlürft. Na ja, kann ja noch werden. So lange vertreibe ich mir die Zeit mit meiner Matroschka.
Azdio, paka, tirili,
Babuschka Zezci
Ludo: Wahrscheinlich hat uns Oma Zezci diese Kälte nach Bindburg geschickt.
F.Gehm: Wie ist denn deine Vorhersage, rein wettermäßig, für dieses Jahr?
Ludo: Prinzipiell ist gegen Abend immer mit zunehmender Dunkelheit zu rechnen …
F.Gehm: Und die Temperaturen?
Ludo: Im Frühling wird es wärmer und im Sommer noch wärmer. Ich weiß nur eins mit Sicherheit: Bindburg steht dieses Jahr ein sehr heißer Sommer bevor. Ein gefährlich heißer Sommer.
F.Gehm: Das klingt nach einer deiner Katastrophen-Visionen.
Ludo: Ach was, so schlimm wie Fasching wird es schon nicht werden.
F.Gehm: Dann danke ich dir für deinen Besuch. Komm gut nach Hause und nimm dich vor Pappnasen und Konfettischauern in Acht!
Den nächsten Talk mit Biss gibt es wieder Anfang März. Dann wird der Standort von Oma Zezcis rotem Kiosk bekannt gegeben. Bis dahin – Helau & Hoi boi!
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