Bei Bornheims Villa handelt es sich um ein einsam gelegenes Herrenhaus mitten in einem sorgfältig gepflegten Park. Der Besitzer, Raoul Bornheim, ein sympathisch wirkender Mann Mitte Fünfzig, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen. Ihm gehören drei wohltätige Organisationen, weitere unterstützt er. In der luxuriösen Villa nimmt er in Not geratene Jugendliche auf, die er nach strengen Kriterien auswählt: So sind beispielsweise Alkoholiker und Drogenabhängige unerwünscht.
In der Villa selbst sind Internet, Fernsehen und Handys strikt verboten, da sich die Jugendlichen darauf konzentrieren sollen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Diesem Zweck dient auch das gegenseitige Unterrichten – bis auf Deutsch und Sport wird jedes Fach von demjenigen gelehrt, der darin das größte Interesse und Vorwissen mitbringt.
Als Gegenleistung für die großzügige Unterstützung, verteilen die Jugendlichen Flugblätter gemeinnütziger Organisationen, übernehmen die Essensausgabe in der Villa oder erledigen verschiedene andere Dienste für Bornheim.
Dorian lernt nach und nach seine Mitbewohner kennen – die rothaarige, sommersprossige Antonia, Verwalterin des Schlüssels zum Medizinschrank. Außerdem Melvin, den gesprächigen Viertel-Chinesen und Meisterdieb. Paula, mit dem auffälligen Dornenranken-Tattoo, hilft Dorian seinen Stundenplan zu erstellen. Fünf Kurse sind das Minimum, verpflichtend ist die mysteriöse Kombination aus Ethik und Deutsch, die sicherlich einen tieferen Sinn hat … Seine besondere Aufmerksamkeit zieht die 16-jährige Stella mit ihren dunklen Augen und dem lockigen karamellfarbenen Haar auf sich.
Neben der luxuriösen Unterbringung, darf natürlich die Ausstaffierung mit neuer, sauberer Garderobe nicht fehlen. Doch was hat es mit der, scheinbar zufälligen, Farbwahl auf sich? Warum trägt Stella Grün, während Melvins Kleidung rot ist und die von Dorian selbst grau?
Hinter Bornheims Villa scheint mehr zu stecken, als es auf den ersten Blick den Anschein hat …